In den letzten 20 Jahren ist es gelungen, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben. Ihr Anteil am heutigen Stromerzeugungsmix liegt bei rund 50 Prozent. Das ist ein beachtlicher Erfolg. Die Wärme- und die Mobilitätswende stehen aber nach wie vor am Anfang. In der „zweiten Halbzeit“ der Energiewende von 2020 bis 2050 ist es deshalb an der Zeit, Stromwende, Wärmewende und Mobilitätswende zu einer integrierten, echten Energiewende zusammenzuführen.
Die HH2e AG steht für ein System aus erneuerbarem Strom, Wasserstoff und Energiespeichern. Gemeinsam mit der Uniper SE und der Siemens Energy AG soll am Kraftwerkstandort Hamburg-Moorburg in einem ikonografischen Zukunftskraftwerk die nächste Stufe der Energiewende eingeleitet werden, die die Industrie und die Menschen in Hamburger rund um die Uhr mit grüner Energie versorgt.
Alexander Voigt, CEO der HH2e AG:
„Wir formulieren mit diesem Projektvorhaben ein konkretes Angebot an Hamburg und alle Akteure, die sich zukünftig mit an dem Projekt beteiligen möchten. Unsere Vision und unser Ziel ist es, dass künftig bundes- und europaweit Hamburg als motivierendes Beispiel betrachtet wird, wenn es darum geht, die echte integrierte Energiewende versorgungssicher, für alle bezahlbar und vor allem über neue, innovative Partnerschaften zum Erfolg zu führen.“
Ein Hochtemperaturspeicher, ein Elektrolyseur und eine innovative Gasturbine sind drei Hauptkomponenten des ikonografischen Zukunftskraftwerks:
Diese innovativen Technologien ermöglichen es, große Windstrommengen als Hochtemperaturwärme zu speichern und bedarfsgerecht bereitzustellen. Erneuerbare Energien werden auf diese Weise in großen industriellen Maßstäben in den Wärmesektor integriert. Ein Teil der gespeicherten Energie wird als Prozessdampf an die Hamburger Industrie geliefert. Ein weiterer Teil kann durch eine neue innovative Elektrolysetechnologie in Sauerstoff und Wasserstoff umgewandelt werden.
So gelingt es, zum einen grünen Wasserstoff in großen Mengen bedarfsgerecht direkt an die Industrie und weitere Abnehmer, z. B. in der Mobilität zu liefern. Perspektivisch wird es dadurch möglich, den Wasserstoffbedarf der Hamburger energieintensiven Industrie komplett emissionsfrei zu machen.
Zum anderen wird grüner Wasserstoff mithilfe einer möglichst NOx-armen, hocheffizienten Gasturbine in klimafreundlichen Strom und grüne Fernwärme umgewandelt und ermöglicht damit eine klimaneutrale öffentliche Energieversorgung für die Gewerbebetriebe, Haushalte und öffentlichen Einrichtungen in Hamburg.
Andreas Schierenbeck, CEO Uniper SE:
„Mit unserer Unternehmensstrategie „Empower Energy Evolution“ hat sich Uniper ein klares Ziel zur konsequenten CO2-Reduktion gesetzt. Im Segment der europäischen Erzeugung wollen wir bis 2035 auf netto Null-Emissionen kommen. Dafür investiert Uniper in Projekte, die den Übergang in eine CO2-neutrale Welt beschleunigen. Wir freuen uns, als Partner bei der Projektentwicklung in Moorburg dabei zu sein, denn dieses Projektvorhaben passt sehr gut in unser grünes Portfolio und zu unserer Unternehmensstrategie. Daher stand es von Anfang an außer Frage, dass wir unsere Erfahrungen und zugleich ein großes Engagement in dieses Projekt einbringen.“
Dr. Jochen Eickholt, Vorstandsmitglied Siemens Energy AG:
„Das neue Zukunftskraftwerk in Hamburg wird ein Musterbeispiel der Dekarbonisierung: Ein Elektrolyseur zur Produktion von Wasserstoff, eine wasserstofffähige Gasturbine und ein innovativer Hochtemperaturspeicher – hier sind alle Zutaten einer erfolgreichen Energiewende vereint. Wir als Siemens Energy sind stolz und freuen uns, als Technologiepartner einen wichtigen Beitrag zum Gelingen des Projekts und damit zur Transformation der Energiemärkte zu leisten.“
Eine Wasserstoff-Handelsplattform in Hamburg setzt Standards für den künftigen H2-Handel:
Der Aufbau eines integrierten Energiesystems soll mit der Entstehung einer Wasserstoff-Handelsplattform einhergehen, die zum internationalen Marktplatz für den physikalischen und bilanziellen Handel mit Wasserstoff, aber auch weiteren, aus grünem Wasserstoff gewonnenen Power to X-Energieträgern wie z. B. Ammoniak, Methanol oder synthetischen Kraft- und Brennstoffen wird. Diese Plattform soll einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer regional, national und global vernetzten Wasserstoffwirtschaft werden, deren wichtiges Kraftzentrum Hamburg sein wird.
Gemeinsam mit weiteren Projektpartnern hat die HH2e AG eine detaillierte Projektskizze bei der Interessensbekundung zu den sog. EU-Projekten von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) am 19. Februar 2021 eingereicht. Der Hamburger Senat unterstützt ausdrücklich die Bemühungen der Unternehmen, Hamburg zu einem Wasserstoffstandort zu machen.
Das Ikonografische Zukunftskraftwerk soll aber keine reine Initiative von Wirtschaftsunternehmen bleiben. Die Energiewende benötigt vielmehr die direkte Beteiligung möglichst vieler Hamburger:innen und zahlreicher gesellschaftlicher Akteure in der Freien und Hansestadt. Die Initiatoren des Projekts wollen daher zeitnah in einen intensiven Dialog mit den Bürger:innen und zahlreichen Stakeholdern aus Hamburg eintreten.