Mit der Planung, dem Bau und Betrieb eines Energieparks auf dem Gelände der Nivelsteiner Sandwerke will die Stadt Herzogenrath von 2030 an ihren Energiebedarf CO2-frei decken. Ein wichtiger Meilenstein zur Erreichung dieses Ziels gelang jetzt mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen der GREEN Solar Herzogenrath GmbH und Siemens Energy. Nach diesem Vertrag werden die Partner nun ein wirtschaftlich tragfähiges Konzept erarbeiten, mit dem bereitstehende Fördermittel des Landes NRW, des Bundes und der EU für die traditionsreiche Bergbauregion zwischen Aachen und den Niederlanden angestrebt werden sollen.
„Vorbehaltlich hinreichender Förderung könnte der Betrieb des Energieparks durch eine von GREEN Solar noch zu gründende Betreibergesellschaft erfolgen. Die Realisierung des Energieparks Herzogenrath wäre für die Region nicht nur ein wichtiger, nachhaltiger Schritt hin zu einem erfolgreichen Strukturwandel. Er würde die Stadt vor allem national wie international als ein Vorreiter und Technologieführer der Energiewende bekannt machen“, betonen unisono die GREEN-Solar-Geschäftsführer Franz-Josef Türck-Hövener und Charles Russel.
Das sieht auch Siemens-Projektleiter Dr. Thomas Neuenhahn so: „Hierbei handelt es sich um ein Leuchtturmprojekt für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland mit internationaler Strahlkraft. Es freut uns, dass wir mit unserem Partner GREEN Solar Herzogenrath als starkes Team maßgeblich an dessen Umsetzung mitwirken können.“ Siemens Energy biete ein breites Spektrum flexibler, dezentraler Energielösungen wie den Energieausgleich von Angebot und Nachfrage mit Batteriespeichern zur Stützung der Übertragungsnetze und Power-to-X-Technik zur Erzeugung von Wasserstoff.
Aufbauend auf einem bereits bestehenden, von GREEN Solar betriebenen Solarpark sieht das Konzept unter anderem eine Erweiterung der Stromerzeugung aus Sonnenenergie sowie die Errichtung mehrerer Windenergieanlagen vor. Der regenerativ erzeugte Strom wird gespeichert und in Zeiten, in denen keine Energie aus Sonne und Wind produziert wird, mit geeigneter Technik verstromt und den Haushalten der 46.000 Einwohnerstadt Herzogenrath zur Verfügung gestellt. Die bei diesen Prozessen anfallende Wärme und regenerativ erzeugte Wärme werden genutzt, um über Fernwärmenetze ortsansässige Haushalte mit „grüner“ Wärme zu versorgen.
Das Konzeptprojekt „CO2-freies Herzogenrath“ sieht ferner vor, dass der erzeugte Strom nicht nur den Haushalten zur Verfügung stehen soll, sondern auch für den wachsenden Anteil elektrisch betriebener Fahrzeuge nutzbar wird. Zudem sollen ortsansässige Industrieunternehmen bei ihren Aktivitäten zur Dekarbonisierung frühzeitig in das Projekt einbezogen werden.
Konkret beinhalten soll das Konzept die energetisch sinnvollste Verbindung und kostenoptimale Zusammenstellung von Solarkraftwerken, Windenergieanlagen, Batterien, Blockheiz-, Gas- und Dampfkraftwerken sowie Wärme- und Wasserstoffspeichern. Dazu zählt auch die komplette Logistik zum bedarfsgerechten Transport der Energie zu den Endnutzern.
Vorgesehen ist außerdem eine Wasserstoffproduktion: unter Einsatz neuester „Silyzer 300“-Technologie von Siemens soll überschüssiger Strom mittels Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt und entweder gespeichert oder für den Antrieb von Autos genutzt werden. Dieser Wasserstoff kann aber auch zur Dekarbonisierung von LKW, Bussen, Zügen und Industrieanlagen eingesetzt werden, etwa zur CO2-freien Trocknung der Sande der Nivelsteiner Sandwerke.
In der Siemens Gas and Power GmbH & Co. KG ist das global aufgestellte Energiegeschäft des Siemens-Konzerns gebündelt, der seit mehr als 150 Jahren gemeinsam mit seinen Kunden an Lösungen für die sich weiter entwickelnden Anforderungen von Industrie und Gesellschaft arbeitet. Mit dem geplanten Börsengang wird das Energiegeschäft künftig als Siemens Energy eigenständig agieren. Siemens Energy wird ein breites Spektrum von Kompetenzen entlang der Energiewertschöpfungskette abdecken und ein umfassendes Portfolio für Energieversorger, unabhängige Stromerzeuger, Betreiber von Übertragungsnetzen, die Öl- und Gasindustrie sowie andere energieintensive Branchen anbieten. Mit ihren Produkten, Lösungen, Systemen und Dienstleistungen wird Siemens Energy die Branchen Gewinnung, Verarbeitung und den Transport von Öl und Gas, Strom- und Wärmeerzeugung in zentralen und dezentralen Wärmekraftwerken sowie Stromübertragung und Technologien für die Energiewende einschließlich der Energiespeicherung und Sektorkopplung adressieren. Die Mehrheitsbeteiligung an Siemens Gamesa Renewable Energy wird das zukunftsorientierte Portfolio abrunden. Mit der Verpflichtung, eine treibende Kraft der Dekarbonisierung der globalen Energiesysteme zu werden, will Siemens Energy ein bevorzugter Partner für Unternehmen, Gesellschaften und Kunden auf ihrem Weg in eine nachhaltigere Zukunft sein. Mit rund 90.000 Mitarbeitern weltweit wird Siemens Energy die Energiesysteme von heute und morgen mitgestalten. www.siemens-energy.com
Die GREEN Solar Herzogenrath GmbH ist eine Gesellschaft der EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH und der n.s.w. energy gmbh – einer Tochterfirma der Nivelsteiner Sandwerke und Sandsteinbrüche GmbH – sowie der Stadt Herzogenrath. Die GREEN Solar betreibt den größten Solarpark in NRW, den Solarpark Herzogenrath. Mit einer Spitzenleistung von mehr als 14 Megawatt (MW) versorgt der Solarpark über 4.500 Haushalte mit regenerativem Strom. Mit ihren Geschäftsführern Franz-Josef Türck-Hövener, Ingenieur der EWV, und Charles Russel, Inhaber der Nivelsteiner Sandwerke, treibt die GREEN Solar den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Region aktiv voran.
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