Die zwei Konverterstationen, die Gleich- in Wechselstrom und Wechsel- in Gleichstrom wandeln können, werden bei Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt und im Raum Landshut in Bayern errichtet. Bei überschüssiger Windenergie kann zum Beispiel die nördliche Konverterstation den Wechselstrom in Gleichstrom wandeln, so dass er über Erdkabel mit einer Spannung von 525 Kilovolt verlustarm in den Süden transportiert werden kann. Die Station im Süden kann den ankommenden Gleichstrom wieder zurück in Wechselstrom wandeln und in das dortige Verteilnetz einspeisen. Bis zu zwei Gigawatt Strom können auf diese Weise in beide Richtungen transportiert werden, um flexibel auf Schwankungen bei Stromnachfrage und -angebot reagieren zu können. Die Übertragungskapazität reicht rechnerisch aus, um über vier Millionen Haushalte mit Strom zu versorgen.
„Ein wesentlicher Baustein der Energiewende ist ein effizientes Netz. Wenn wir das volle Potenzial der erneuerbaren Energien und damit auch der Energiewende ausschöpfen wollen, müssen die Übertragungsnetze entsprechend ausgebaut werden. Wir freuen uns, mit SuedOstLink einen wichtigen Beitrag zur europäischen Energiewende beitragen zu können“, sagte Tim Holt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy.
Zum Einsatz kommt eine HVDC PLUS mit spannungsgeführten Stromrichtern (englisch: voltage-sourced converters, VSC) basierend auf MMC(Modular Multi-Level Converter)-Technologie, bei der Siemens Energy Marktführer ist. Verglichen mit anderen Technologien, haben diese Anlagen verschiedene Vorteile für den Gesamtnetzbetrieb. Sie haben eine flexible Leistungsregelung, auch in Bezug auf Blindleistung, und Schwarzstartfähigkeit zur Wiederherstellung der Stromversorgung in den Netzen. Dieses Projekt stellt die leistungsfähigste HVDC-Anlage in VSC-Technik weltweit dar.