Bei der dritten Anlage handelt es sich um eine technische Premiere: der weltweit ersten Blindleistungskompensationsanlage mit Superkondensatoren (Englisch: Static Var Compensator Frequency Stabilizer; kurz: SVC PLUS FS). Hier kommen Kurzzeitspeicher in Form von sogenannten Superkondensatoren zum Einsatz. Die Superkondensatoren können Schwankungen der Netzfrequenz entgegenwirken, indem sie sich entweder kurzfristig aktiv aufladen und dabei dem Netz bis zu 200 Megawatt entziehen oder die gespeicherte Leistung in das Netz einspeisen. Der SVC PLUS FS kann somit wesentlich schneller auf Schwankungen im Netz reagieren als herkömmliche Batteriespeicherlösungen. Zudem werden zwei Drittel weniger Platz benötigt. Siemens Energy wird die Anlage in Mehrum in Niedersachsen errichten. In dem Bundesland wird die mit Abstand meiste Onshore-Windenergie produziert, insbesondere hier ist der Netzausbau wichtige Voraussetzung für eine zuverlässige Stromversorgung. Die drei Anlagen sollen 2025 in Betrieb genommen werden.
Tim Holt, Mitglied des Vorstands bei Siemens Energy: „Die große Stärke des europäischen Stromnetzes ist seine Resilienz – sie garantiert Versorgungssicherheit und somit auch Wohlstand. Damit das auch in Zukunft so bleibt, sind Investitionen in die Netzstabilität extrem wichtig. Auch hier gilt es, keine Zeit zu verlieren. Denn Energiewende bedeutet nicht nur, fossile Energieträger einfach durch erneuerbare Energien zu ersetzen. Der Strom muss am Ende auch verlässlich bei den Verbrauchern in die Steckdosen gelangen. Das ist auch bei diesem Projekt unser Antrieb.“